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10 Dinge, die Minimalistinnen NICHT tun.


Minimalismus, Ordnung, leichter leben!

Dagmar Schäfer Ordnungscoach Zürich

Minimalistinnen leben bewusster & glücklicher!

Das behaupte ich jetzt einfach mal.

 

Doch was ist überhaupt Minimalismus?

 

Die gängigste (und falscheste!) Annahme ist, dass man als Minimalistin zwingend nur ganz wenige Dinge besitzen darf. Je weniger desto besser. Wie bei einer Art Wettbewerb. Das ist Quatsch, völlig oberflächlich und wird dem eigentlichen Sinn und Ziel dieser Lebensart nicht gerecht. Falls Du das Bedürfnis hast, mit möglichst wenigen Dingen auszukommen, dann ist das natürlich vollkommen ok, versteh' mich nicht falsch. Das kann, muss aber nicht. Denn es geht NICHT um die Anzahl der Dinge in unserem Besitz, sondern um unsere Einstellung zu ihnen und unsere Wertschätzung für sie. Es geht darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich für das, was man besitzt, ganz bewusst zu entscheiden, es zu nutzen, zu schätzen und zu pflegen. Und den ganzen Rest loszulassen. 

 

Als Minimalist(in) besitzt man also nur Dinge, die man liebt, braucht und regelmässig nutzt.

Wieviele Dinge das insgesamt sind, ist (meiner Meinung nach) völlig offen.

 

Ich gehe aber noch einen Schritt weiter, denn diese Philosophie der bewusten Wahl und Wertschätzung bezieht sich nicht nur auf materielle Dinge, sondern auch auf die Art und Weise wie man sein Leben und seinen Alltag gestaltet und mit welchen Menschen man sich umgibt.

Was machen Minimalistinnen anders?

Um Dir zu erklären, was ich damit meine, möchte ich Dir hier 10 typische Verhaltens- und Denkweisen vorstellen, die eine echte Minimalistin tunlichst vermeidet, oder es zumindest so gut wie möglich versucht. Niemand ist perfekt;-).

Minimalismus und Ordnung

1. Minimalistinnen versuchen nicht, ständig mit irgendwelchen Trends mitzuhalten.

Wenn es um Dinge geht, streben Minimalisten danach, gerade genug und das für sie richtige zu besitzen.


Sie investieren in weniger, dafür hochwertigere Stücke und verschwenden nicht ihre Zeit und Energie mit dem ständigen Einkauf von gerade angesagten Dingen (Schuhe, Kleidung, Einrichtung, Dekoration, Technik...) , die schnell wieder veraltet sind und irgendwo aufbewahrt oder entsorgt werden müssen.


Das soll nicht heißen, dass Minimalisten nicht auf Stil achten - sie neigen nur dazu, mehr in ihren eigenen persönlichen Stil zu investieren, nicht in den Stil, der von den Verbrauchertrends diktiert wird.

 

Anstatt zu versuchen, sich anzupassen, konzentrieren sich Minimalisten darauf, wer sie sind und was für sie richtig ist.

2. Minimalistinnen verlieren nie die Neugierde.

Kreatives Denken und persönliche Weiterentwicklung erfordert es, neugierig zu bleiben. Minimalisten üben sich darin, indem sie sich Fragen stellen wie:

  • Warum besitze ich das?
  • Brauche ich das (noch)?
  • Warum habe ich dazu ja gesagt?
  • Ist mir diese Gewohnheit noch dienlich?
  • Was wäre mein Leben ohne diese Gewohnheit?
  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Was kann ich loslassen?

Die Praxis, Fragen zu stellen und eigene Antworten - nicht nur die kulturell anerkannten - zu suchen, ist auch in allen möglichen Lebensbereichen hilfreich, die über den Umgang mit der Unordnung auf dem Schreibtisch oder das Chaos in der Küche hinausgehen.

3. Minimalistinnen ertrinken nicht in E-Mails.

Entrümpeln endet nicht bei Gegenständen.

 

Minimalisten halten auch ihr digitales Leben möglichst frei von Ballast, und dazu gehört z.B. auch, sich von allen E-Mails abzumelden, die für sie nicht nützlich sind.

4. Minimalistinnen kümmern sich nicht darum, was andere Leute denken.

Minimalisten haben gelernt, sich bei wichtigen Entscheidungen nicht von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen.


Mit weniger zu leben ist wie stromaufwärts zu schwimmen, also bekommen Minimalisten viel Übung darin, das zu tun, was sie für das Beste halten, anstatt der allgemeinen Meinung zu folgen.


Die meisten von uns neigen dazu, sich zu sehr von den Meinungen anderer Menschen beeinflussen zu lassen.
Was wird er/sie darüber denken, was ich anziehe, wo ich wohne, was ich tue?


Unsere besten Entscheidungen treffen wir, wenn wir diese ängstliche innere Stimme loslassen. Wir alle sollten das öfter üben.

5. Minimalistinnen suchen nicht die Nähe zu Menschen, die ihnen nicht guttun.

Minimalisten achten bewusst darauf, mit welchen Menschen sie sich umgeben, und distanzieren sich bewusst von solchen, die negativ oder destruktiv sind und die ihnen nicht gut tun.

 

Wenn das nicht möglich ist (z.B. bei der Arbeit), dann machen sich Minimalisten zumindest bewusst, wer ihnen nicht guttut und warum und distanzieren sich innerlich ganz bewusst.

6. Minimalistinnen sind nicht am Mittag schon entscheidungsmüde.

Die Energie, die für belanglose Entscheidungen aufgewendet wird - was man anzieht, was man zum Frühstück isst, wo man nach den Schlüsseln sucht - summiert sich schnell.


Wir alle haben jeden Tag aber nur ein begrenztes Mass an Entscheidungsfähigkeit, danach setzt die sogenannte «decision fatigue» oder Entscheidungsmüdigkeit ein. 


Wenn wir diese begrenzte Entscheidungsfähigkeit für Alltagskleinigkeiten «verschwenden», dann nehmen wir uns die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wenn es wirklich darauf ankommt.


Wenn Du Deine Garderobe, Deine Küche oder generell Deine Unordnung verkleinerst, entfernst Du unnötige Optionen. Dann kannst Du Deine Entscheidungsfähigkeit für kreative Projekte, für Deine Beziehungen und für produktive Arbeit sparen.


Indem Du das Unnötige weglässt, schaffst Du mehr Energie für das, was wirklich wichtig ist.

7. Minimalistinnen verbringen die Samstage nicht damit, ihre Garage aufzuräumen.

All die Dinge, die wir besitzen, wollen gepflegt, gelagert, gereinigt, repariert, aufgeräumt und organisiert werden.

 

Minimalisten weigern sich, ihre freie Zeit für die Wartung ihrer Sachen zu opfern. Anstatt alles zu lagern, was sie besitzen, lassen Sie die Dinge los, die Sie nicht (mehr) brauchen.

 

Weniger Zeit zu brauchen für das Pflegen und Organisieren unseres Besitzes bedeutet mehr Zeit zu haben für das, was man liebt.

8. Oder damit, alles andere aufzuräumen ...

Viele Minimalisten sagen, sie lieben ein sauberes Zuhause, aber sie hassen es zu putzen.

 

Der einfachste Weg, Ordnung zu schaffen, ist, alles, was den Raum verstopft und Staub fängt, loszuwerden.

 

Nicht zugestellte Arbeitsflächen und Tische lassen sich leichter aufwischen. Freie Böden lassen sich viel leichter staubsaugen.

 

Wichtig: Die Sachen nicht nur in irgendwelche Behälter umräumen, sondern wirklich alles Unnötige entfernen.

 

Und für alles, was bleibt, muss ein fester Platz gefunden werden, an den es nach der Benutzung wieder zurückgeräumt wird.

9. Minimalistinnen verpassen nicht die Gelegenheit, großartige Erinnerungen zu sammeln.

Minimalisten geben Erfahrungen den Vorrang vor Dingen.


Statt Zeug zu sammeln und zu konsumieren oder zu arbeiten, um sich Letzteres überhaupt leisten zu können, sammeln sie Erinnerungen.


Ganz gleich, ob sie Zeit mit der Familie verbringen, Ausflüge mit Freunden planen oder auf Solo-Tour gehen, Minimalisten suchen nicht nach dem nächsten großen Kauf, sondern halten Ausschau nach ihrem nächsten Abenteuer.

10. Minimalistinnen lassen sich ihre Zukunft nicht von der Vergangenheit diktieren.

Die Dinge, mit denen Dich umgibst, spiegeln wieder, was Dir wichtig ist oder einmal war.


Wenn Du die Sachen, denen Du entwachsen bist, nicht aussortierst und loslässt, ist es, als würde Deine Vergangenheit die ganze Zeit mit Dir leben und Dir Platz und Freiraum für das Hier und Jetzt und für die Zukunft wegnehmen.


Du musst nicht alles behalten, was du je benutzt hast oder was jemals eine Bedeutung für Dich hatte. Egal ob es sich um die zu eng gewordene Jeans, das Teegeschirr Deiner Oma oder die Überbleibsel einer gescheiterten Beziehung handelt: Behalte nur die Dinge, die Dein Leben bereichern und die Dich dabei unterstützen, wer Du heute bist und morgen sein willst und lass den Rest in Frieden gehen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gert (Mittwoch, 16 August 2023 21:18)

    Nett geschrieben. Und was ist nun der Unterschied zu Minimalisten? Machen die das anders oder taugen Männer nicht zum Minimalismus?